Das Lymphgefäßsystem - Das vergessene Organ des menschlichen Körpers

Jeder weiß um die Bedeutung des Blutes für unseren Körper, aber nur wenige wissen, dass auch die Lymphe eine lebenswichtige Körperflüssigkeit ist, die aber im Verborgenen arbeitet. Wir nehmen die wichtigen Funktionen des Lymphsystems erst dann wahr, wenn es überfordert ist und seinen Aufgaben nicht ausreichend gerecht werden kann.

Das kann sich durch verschiedene Symptome zeigen, wie Schwellungen in bestimmten Regionen des Körpers, Lymphknotenschwellungen, aber auch Entzündungen und Infektionen.

Dies erklärt sich aus den unterschiedlichen Aufgaben des Lymphsystems. Es ist für die Reinigung des Gewebes zuständig. Außerdem hat es eine wichtige Transportfunktion im Körper, ist aber auch Teil des Immunsystems und damit wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern.

 

 

Was ist die Lymphe?
Es besteht aus der Lymphflüssigkeit, verzweigten Lymphgefäßen, zwischengeschalteten Lymphknoten und den anderen lymphatischen Organen, die v. a. der Bildung, Aktivierung und Spezialisierung der Abwehrzellen (Lymphozyten) dienen:
Milz: Die Milz ist das größte lymphatische Organ und gleichzeitig Teil des Blutkreislaufes.
Thymus: Der Thymus liegt oberhalb des Herzens. Als Organ des Immunsystems ist er in der Kindheit besonders aktiv und bildet sich nach der Pubertät langsam zurück.
Mandeln und lymphatisches Gewebe der Atemwege: Die Schleimhäute der Atemwege haben viel Kontakt zur Umwelt und sind die Haupteintrittspforte für Krankheitserreger. Deshalb sind hier besonders viele Abwehrzellen stationiert. Im Hals-Bereich gibt es einen ganzen Abwehrring, den „lymphatischen Rachenring“, zu dem auch die Mandeln gehören.
Lymphatisches Gewebe im Darm:
Es ist angesiedelt in den Schleimhäuten des gesamten Verdauungstraktes, besonders im Dünndarm. Es dient auch hier der Unterscheidung von „Freund oder Feind“ und der Abwehr von Krankheitserregern.
 
Wie entsteht die Lymphe?
Mit dem Blut werden die gelösten Nährstoffe und Informationen transportiert. Im Bereich der feinsten Blutgefäße, also der Kapillaren, tritt das Blutplasma (wässriger Bestandteil des Blutes) mit den darin enthaltenen Stoffen ins Gewebe, um die Organzellen zu ernähren.
Diese Gewebeflüssigkeit wird zur Lymphe, wenn sie in die blind endenden initialen Lymphgefäße übergeht, die wie ein Drainagerohr fungieren. Täglich sammeln sich so in den Lymphbahnen mehrere Liter dieser wässrig-klaren Flüssigkeit und werden in Richtung Herz transportiert. In der Nähe der oberen Hohlvene führen die Lymphgefäße die Lymphflüssigkeit über die Venen dem Herz-Kreislauf-System zu. 

Welche Aufgaben hat das Lymphsystem?
Die wichtigsten Aufgaben sind seine Reinigungs-, Transport- und die Abwehrfunktion. Die Reinigungsfunktion hängt eng mit der Entstehung der Lymphe zusammen:
Die Lymphe nimmt sowohl die Flüssigkeit als auch die Stoffe aus dem Gewebe auf, die abtransportiert werden müssen. Man nennt diese Stoffe, die über das Lymphgefäßsystem transportiert werden müssen, die lymphpflichtige Last.

Dazu gehören .
-Eiweiße: Nur die Lymphgefäße sind in der Lage, diese großen Moleküle aus dem Gewebe aufzunehmen und dem Stoffwechsel zuzuführen.
-Zellen und Zelltrümmer: Neben Lymphozyten transportiert die Lymphe auch andere weiße Blutkörperchen, aber auch Krankheitserreger, Fremdkörper oder Zellen, die aus dem Gewebe entfernt werden müssen – zum Beispiel, wenn die abgestorbenen Blut- und Zellreste eines blauen Fleckes beseitigt werden müssen.
-Fette: Da diese nicht wasserlöslich sind, müssen sie in Transport-Vehikel verpackt werden. Dadurch werden Fettmoleküle so groß, dass sie nicht vom Blut transportiert werden können, sondern von den Lymphgefäßen aufgenommen werden müssen. Das ist auch bei der Verdauung der Fall. Deshalb wird die Lymphflüssigkeit im Bauchraum nach einer Mahlzeit milchig weiß, was dem größten Lymphgefäß den Namen Milchbrustgang gab.
 
Wie wird die Lymphe angetrieben?
Während das Herz der Motor des Blutkreislaufes ist, ist das Lymphgefäßsystem eher eine Einbahnstraße: Die Lymphe wird aus der Flüssigkeit im Gewebe gebildet und fließt herzwärts, wo sie in das Blutgefäßsystem mündet.
Doch was treibt die Lymphe auf diesem Weg an? Die Lymphgefäße sind wie die Venen im Blutkreislauf mit Klappen versehen. Den Abschnitt zwischen 2 Klappen nennt man ein Lymphangion. Jeder Abschnitt, hat seinen eigenen kleinen Signalgeber: ein kleines Lymphherz. Durch das Zusammenziehen wird die Lymphe mit rhythmischen Bewegungen von einem Angion zum nächsten gepumpt. Zusätzlich treibt aber auch die Muskeltätigkeit den Lymphfluss an. Deshalb ist viel Bewegung wichtig, um die Lymphe anzutreiben und den Abfluss zu stärken. Sanftes Hüpfen auf dem Trampolin und v.a. Schwimmen sind sehr effektive Methoden, die natürliche Lymphdrainage anzuregen.


Was hat das Lymph- mit dem Immunsystem zu tun?
Damit nur unschädliche Stoffe in den Blutkreislauf gelangen, wird die gesamte Lymphe ständig gefiltert. Die etwa 600 Lymphknoten des menschlichen Körpers bilden die Filterstationen und übernehmen damit diese Funktion. In den Knoten stehen Abwehrzellen bereit, um z. B. Bakterien, andere Krankheitserreger oder Fremdkörper zu erkennen und zu beseitigen. Viele dieser Abwehrzellen (Lymphozyten) sind sogar lernfähig und können bekannte Erreger zum Schutz der Gesundheit beim wiederholten Angriff noch rascher bekämpfen.

Das heißt: Die Lymphorgane sind Schaltzentralen des Immunsystems, die Lymphzellen selbst sind die Abwehrzellen und die Lymphbahnen die Transportwege des Immunsystems. Besonders deutlich wird der Zusammenhang zwischen Lymphsystem und Immunabwehr, bei Lymphknotenschwellungen im Hals-Bereich. Das ist ein Zeichen hoher Aktivität des Lymphsystems. Lymphknoten finden sich in vielen Regionen des Körpers. Besonders konzentriert sind sie in der Hals-Region, in den Achseln und Leisten, aber es gibt auch welche im Nacken, in den Beinen, den Kniekehlen, im Bauch- und Brustraum.


Verkühlt? Nase verstopft? – Lymphsystem unterstützen!
Nicht nur geschwollene Lymphknoten sind ein Zeichen der hohen Aktivität des Lymphsystems, sondern auch geschwollene Schleimhäute im Hals- und Rachenbereich. Gerade hier – im Bereich der Eintrittspforte der meisten Krankheiterreger in unserem Körper - hat unser Immunsystem einen starken Abwehrring eingerichtet. Dazu gehören auch die Schleimhäute und Mandeln. In ihnen sind besonders viele Abwehrzellen stationiert, die Krankheiterreger möglichst sofort unschädlich machen und am weiteren Eindringen hindern sollen. Aufgrund einer erhöhten Aktivität des Immunsystems schwellen die Schleimhäute also an. Lymph- und Immunsystem bilden somit eine Einheit.
Wenn man bei einer verstopften Nase abschwellende Nasentropfen benutzt, kann man zwar wieder besser atmen, weil durch das Abschwellen die Atemwege wieder frei werden. Der Preis dafür sind jedoch trockene Schleimhäute, die ihrer Funktion - der Infektabwehr - nicht mehr so gut nachkommen können. Ein Teufelskreis entsteht, der schnell dazu führen kann, dass man das Gefühl hat, abschwellende Nasensprays oder -tropfen ständig zu brauchen. Eine andere bzw. ergänzende Option ist deshalb die Anregung des Lymphsystems, um damit das Immunsystem zu unterstützen und den Schleimhäuten die Chance zu geben, sanft abzuschwellen.
 
Neigung zu immer wiederkehrenden Infekten?
Eine erhöhte Infektanfälligkeit kann ein Symptom für eine Schwäche im Lymphsystem sein. Bei solchen Menschen arbeitet das Lymphsystem permanent auf Hochtouren, ohne aber effektiv die Erreger bekämpfen zu können. Dabei können die Schleimhäute chronisch geschwollenen und die Lymphknoten vergrößert sein. Besonders Kinder sind oftmals davon betroffen – sie husten sich manchmal von Infekt zu Infekt. Infektanfällige Menschen, mit häufig geschwollenen Lymphknoten, können davon profitieren, wenn sie das Lymphsystem unterstützen.

 

Wie wirken sich Störungen im Lymphsystem aus?
Ist der Lymphfluss aufgrund angeborener oder erworbener Ursachen beeinträchtigt und die „natürliche“ Drainage eingeschränkt oder sind die Lymphorgane nicht optimal funktionsfähig, so kann sich das auf vielfältige Weise auswirken.

Der Lymphfluss selbst kann auch ins Stocken kommen. Dieser Stau wird als Lymphostase bezeichnet. Die angesammelte Flüssigkeit kann nicht mehr richtig abfließen und eine Schwellung ist die Folge. Diese kann zum Lymphödem führen. Besonders betroffen davon sind Arme oder Beine. Auch hierfür gibt es angeborene Ursachen. Häufig entstehen Lymphödeme jedoch als Folge äußerer Einflüsse, z. B. wenn Lymphgefäße verletzt oder Lymphknoten operativ entfernt werden und damit der normale Fluss unterbrochen wird. Therapieverfahren, die den Lymphabfluss anregen und so das Lymphsystem stärken, sind die Manuelle Lymphdrainage und die Kompressionstherapie.

 
Lymphödem – was tun?
Ödeme sind Schwellungen im Gewebe. Von einem Lymphödem spricht man, wenn Schäden im Lymphgefäßsystem die Ursache für diese Schwellungen sind. Diese Schäden können angeboren sein. Dann spricht man von einem primären Lymphödem. Sie können aber auch durch Verletzungen der Lymphgefäße, beispielsweise infolge von Operationen oder das Entfernen von Lymphknoten entstanden sein. 
Beim Lymphödem handelt es sich um ein eigenständiges Krankheitsbild, welches zum Fortschreiten neigt. Das bedeutet, dass es nicht mehr vollständig heilbar ist, wenn es einmal deutlich ausgebildet ist. Deshalb sollte eine adäquate Behandlung so früh wie möglich beginnen.

 

Geschwollene Lymphknoten – was tun?
Lymphknoten sind meist 2-10 mm kleine Gebilde. Jeder von uns hat rund 600 Lymphknoten, die man normalerweise weder sieht noch spürt. Sie bilden Schaltzentralen des Immunsystems und stellen eine Filterstation für die Lymphflüssigkeit dar. Normalerweise sind Lymphknoten vergleichsweise leicht beweglich, weich und elastisch. Sind sie entzündet, fühlen sich fester an und können schmerzen.

Geschwollene Lymphknoten sind meist ein Zeichen der intensiven Immun-Reaktion. Die Ursachen von Lymphknotenschwellungen sind vielfältig. In Frage kommen beispielsweise viral bedingte Infektionen, bakteriell bedingte Infektionen und Entzündungen z.B. nach Operationen oder Verletzungen

Lymphknotenschwellungen sind also ein Symptom einer Infektion oder einer anderen Erkrankung. 

In vielen Regionen des Körpers sind Lymphknoten zu finden, beispielsweise hinter und unterhalb der Ohren, am Unterkiefer, am Kinn, am Hals und im Nacken, in den Achselhöhlen, im Bauchbereich, an der Leiste oder auch im Brustbereich. 

Der Ort der Lymphknotenschwellung gibt dem Arzt einen Hinweis auf den Ort des Krankheitsgeschehens: Bei einer Hals- oder Mandelentzündung findet man geschwollene Lymphknoten am Hals, gleiches gilt für Atemwegserkrankungen sowie Mund- und Zahnerkrankungen. Liegt der Ort der Entzündung aber in den Beinen oder dem Unterbauch, dann treten vergrößerte Lymphknoten in der Leistengegend auf. 

Die Ursachen von geschwollenen Lymphknoten sollte man in jedem Fall von einem Arzt abklären lassen. Bedenklich wird es, wenn die Knoten eine Größe von 2 cm überschreiten, über mehrere Wochen hinweg angeschwollen sind oder die Schwellung verhärtet ist. Hier sollten Sie dringend einen Arzt zu Rate ziehen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Sind die Ursachen bekannt, so können Maßnahmen zur Behandlung und Linderung der Symptome ergriffen werden.

 
Wie kann ich mein Lymphsystem unterstützen?
Die wichtigsten Maßnahmen zur Unterstützung des Lymphabflusses sind:Viel Bewegung in Form von Schwimmen, aber auch Laufen, Nordic Walking, Hüpfen auf dem Trampolin und spezielle Gymnastik können den Lymphabfluss unterstützen.
Ausreichend trinken, am besten Wasser und Tee.
Eine Lymphdrainage kann eine chronsiche Stauung lösen und sollte auch prophylaktisch immer wieder durchgeführt werden.


Wann ist eine Lymphdrainage sinnvoll?
Bei allen Formen der Entgiftung und zur allgemeinen Gesundheitsförderug sollte der Lymphe bsondere Beachtung geschenkt werden. Bei Störungen des Lymphabflusses, Lymphödemen und Cellulite. Aber besonders nach Entzündungen und Infekten der oberen Atemwege, wie Angina und nasennebenhöhlenentzündungen.

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